Agentic Commerce bei Shopify

Agentic Commerce bei Shopify
Photo by charlesdeluvio / Unsplash

Mein Arbeitgeber Shopify hat kürzlich unter der Schlagzeile Agentic Commerce Has Arrived eine Reihe von neuen KI-Funktionen vorgestellt. Wie unschwer zu erraten geht es um Agentic Commerce, einen ersten Einblick vermittelt dieses kurze Video:

Lasst uns das mal Schritt für Schritt durchgehen: Stellt euch vor, ihr möchtet einen Einkaufs-Assistenten bauen, der Produkte in Shopify-Stores finden und dort auch gleich bestellen können soll.

Damit das klappen kann, braucht der Agent erstmal einen einfachen Zugriff auf die Produkte - und damit kommen wir zum ersten Puzzle-Teil. Shopify Catalog ist ein MCP-Server mit Tools, die auf alle (alle!) Produkte aller (aller!) Shopify-Stores auf der Welt - im Video sprechen wir von Hunderten von Millionen - zugreifen können. Die Daten sind dabei immer aktuell, etwa was den Lagerbestand angeht, und auch die Preise sind lokalisiert. Außerdem sind sie so zusammengefasst ("Universal Products"), dass weniger Duplikate in den Ergebnissen erscheinen und diese damit relevanter werden.

Zusätzlich zu den Suchergebnissen werden außerdem noch eine Reihe von Web-Components mit zurückgegeben, sodass besagter Einkaufs-Assistent Produkte auch gleich anständig rendern kann; das klappt sogar bei komplexen Produkten, Bundles oder Abos. Und damit das Interface auch so aussieht, wie der Rest des Einkaufs-Assistenten, kann es entsprechend mit CSS gestyled werden.

Wer jetzt denkt "krass, ich kann jetzt Millionen von Produktdaten herunterladen" - dem ist nicht so. Zum einen befindet sich das Programm im Early-Access-Modus, um anderen gibt es Limitierungen, was die Ausgaben des MCP-Servers angeht. Laut Dokumentation ist die Menge der Produkte derzeit auf 10 limitiert.

Universal Cart

Das nächste Puzzle-Teil ist der gemeinsame Warenkorb - denn es wäre ja wenig zielführend für den Agenten, wenn er zwar Produkte aus Millionen von Shopify-Shops entdecken, diese aber nicht an einer zentralen Stelle ablegen könnte. Und hier kommt der Universal Cart ins Spiel, im Grunde eine gemeinsame Darstellung der Warenkörbe aller beteiligten Shops. Entscheidet der Einkaufs-Assistent etwa, das neue Herbst-Outfit in fünf verschiedenen Shopify-Shops zu kaufen, würden in diesem Schritt auch alle fünf Warenkörbe entsprechend dargestellt.

Checkout Kit

Zum Schluss kommt noch der eigentliche Checkout ins Spiel. Das Checkout Kit ist eine Funktion, die schon seit einiger Zeit existiert und mit der man den Shopify-Checkout etwa in nativen mobilen Apps rendern kann. Wie man in der Demo im Video sieht, werden die Inhalte des Warenkorbs des jeweiligen Shopify-Shops an Ort und Stelle in einem iFrame gerendert, Kund:innen müssen also nicht auf eine andere Seite springen, um die Produkte tatsächlich einzukaufen.

Die Idee hier ist übrigens nicht, dass mit einem Klick bzw. einem Befehl an den Assistenten alle Produkte im Universal Cart auf einmal bestellt, sondern der Checkout geschieht explizit per Shopify-Shop.